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Arts-based Learning von Soft Skills im Projektmanagement von Veranstaltungen (AL-Pro)

Antony Gormley; FEELING MATERIAL XIV, 2005; 4 mm square section mild steel bar 225 x 218 x 170 cm (unextended size); Photograph by Stephen White, London © the artist

Abbildungsnachweis: Antony Gormley; FEELING MATERIAL XIV, 2005; 4 mm square section mild steel bar; 225 x 218 x 170 cm (unextended size); Photograph by Stephen White; London © the artist

Neue Technologien und gesellschaftspolitische Trends verändern auch die Erwartungen an Projektmanager_innen. Methoden wie agiles Projektmanagement verlangen neben Fach- und Methodenkompetenz zunehmend soziale und personale Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Durchsetzungsvermögen. Darstellende Künstler_innen sind mit Formen und Bedingungen selbstgesteuerter Projektarbeit unter unsicheren Bedingungen vertraut. Arts-based Learning simuliert künstlerische Arbeitsprozesse, um sie für die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen in kunstfernen Bereichen zu nutzen.

Hier finden Sie das Projektexposé


Ob das tatsächlich gelingt, ist aber bisher nur ansatzweise und für den Bereich Projektmanagement (von Veranstaltungen) noch gar nicht erforscht. Das Projekt AL-Pro geht daher vier Fragen nach:

  1. Welche Kompetenzen sind beim Projektmanagement von Veranstaltungen besonders wichtig?
  2. Können Projektmanager_innen mit Arts-based Learning ihre Soft Skills effektiv trainieren?
  3. Wirkt kunstbasiertes Training intensiver als konventionelle Weiterbildungsformate?
  4. Wie müssen wirkungsvolle kunstbasierte Trainings für Projektmanager_innen konzipiert sein?


Das Projekt beginnt mit einer Teilstudie, in der Projektmanager_innen zu erfolgskritischen Anforderungen an ihre Tätigkeit befragt werden. Im zweiten Schritt werden zusammen mit Künstler_innen aus den Bereichen Theaterregie und Choreografie Trainingsmodule entwickelt und durchgeführt. Die Effekte werden über ein quantitatives Kontrollgruppendesign mit denen herkömmlicher Weiterbildungsangebote für Projektmanager_innen verglichen.

Im Rahmen von AL-Pro wird in enger Zusammenarbeit mit den Praxispartnern ein fundiertes Kompetenzmodell entwickelt, das auf konkreten Verhaltenserwartungen an Projektmananger_innen basiert. Wenn sich die Annahme bestätigt, dass ein kunstbasiertes Training von Soft Skills eine Alternative zu klassischen Weiterbildungsangeboten für Projektmanager_innen ist, wird AL-Pro Berufsverbänden und anderen Anbietern ein erprobtes Methodenset liefern. Ein erfolgreicher Einsatz wird Bemühungen legitimieren, Arts-based Learning stärker in der Aus- und Weiterbildung zu verankern – auch über das Projektmanagement hinaus.

Soft Skills in der Krise

Seit Jahresbeginn untersucht das Forschungsprojekt AL-Pro der Beuth Hochschule für Technik  Berlin und der HTW Berlin , welche Kompetenzen bei der Planung und Leitung von Veranstaltungen im besonderen Maße gefordert werden. Mitten in der Corona-Krise ist schnell deutlich geworden, dass die Veranstaltungsbranche die Auswirkungen der Pandemie nicht nur als erste zu spüren bekommen hat, sondern auch mit besonderer Heftigkeit davon betroffen ist.

Mit den ersten Forschungsergebnissen wird aber schon jetzt sichtbar: Führungskräfte in der Veranstaltungsbranche sind auch im besonderem Maße dazu befähigt, Krisen zu bewältigen „In den Experteninterviews wird deutlich“, so Thomas Sakschewski, Professor für Veranstaltungsmanagement an der Beuth Hochschule und Projektleiter des Forschungsprojekts, „wie wichtig Soft Skills wie Stressresilienz, Konfliktfähigkeit oder Flexibilität, aber auch digitale Kompetenzen und Kreativität für das erfolgreiche Durchführen von Projekten sind.“

Neue Trainingsformate

Die beiden wichtigsten Bildungsträger in der Veranstaltungsbranche kooperieren gemeinsam mit dem Forschungsprojekt AL-Pro


Im Rahmen des Forschungsprojektes AL-Pro entwickeln die Künstler_innen Dr. Claudia Borowy und Martin Stiefermann gemeinsam mit der Event-Akademie (EurAka) aus Baden-Baden und der Deutschen Event Akademie (DEAplus) aus Hannover Trainingsformate für die Weiterbildung von Meister_innen der Veranstaltungstechnik. Damit stimmen die beiden wichtigsten Bildungsträger in der Veranstaltungsbranche nicht nur erstmalig ihre Lehrpläne intensiv miteinander ab, es wird auch erstmalig quantitativ wissenschaftlich untersucht, inwieweit kunstbasierte Trainingsmethoden nachhaltig bei der Vermittlung von Soft Skills bei Führungskräften im Projektmanagement von Veranstaltungen wirksam sind.

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Verlängerung des Projekts

Anlässlich der gegebenen Umstände im Zuge der Corona-Pandemie, die nicht nur unsere Projektpartner_innen stark in ihrer Arbeit, sondern auch das gemeinsame AL-Pro Projekt beeinflussen, haben wir bei der IFAF eine Projektverlängerung beantragt, die erfreulicherweise bereits genehmigt wurde. Das Projekt wird nun um ein halbes Jahr bis zum 31.03.2022 verlängert.

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