Entwicklung eines Qualitätsmanagementprozesses für Versammlungsstätten
Masterarbeit - Christian Urbanek, Wintersemester 2010/11
Die Veranstaltungsbranche ist, verglichen mit anderen Wirtschaftszweigen, sehr jung. Ihre Wurzeln liegen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Anfangs wuchs diese Branche langsam und homogen. Erst in den 80er Jahren, als die Branche durch die Entwicklung von Computersteuerungen grundlegend verändert wurde, sowie die breitere Vermarktung von Veranstaltungen und gestiegene Marketingtätigkeiten von Unternehmen, erfuhr die Branche einen Schub und der Bereich wuchs eher heterogen. Wo vorher ein Technikverleih im Umkreis von 50km war, waren dann fünf zu finden. Gerade Firmenevents machen heute einen großen Teil des Umsatzes der Branche aus. Eine Folge daraus ist allerdings, dass die Veranstaltungsbranche den Schwankungen der Wirtschaft ausgeliefert ist. Gerade in den letzten Jahren hatte die Wirtschaft stark mit finanziellen Schwankungen zu kämpfen. Darunter musste auch die Veranstaltungsindustrie leiden, weil das Geld für Veranstaltungen noch knapper gehalten wurde und Marketingbudgets, aus denen Firmenevents bezahlt werden, gekürzt wurden. Gerade in solch schwierigen Zeiten ist es für ein Unternehmen (sei es eine Versammlungsstätte oder ein Technikdienstleister) noch wichtiger darauf zu achten, das die Qualität der angebotenen Produkte die Anforderungen erfüllt und die Prozesse möglichst effizient durchgeführt werden. Die Masterarbeit versucht hierbei die Sicherheitstechnischen Anforderungen für Versammlungsstätten als auch die Anforderungen an ein QM System, wie sie z.B. in der DIN ISO 9001:2008 beschrieben sind, unter Berücksichtigung der Anforderungen der Branche, zu einem Qualitätsprozess zusammen zu führen. Dadurch sollen die Abläufe, die notwendig sind um eine Veranstaltung durchzuführen, effizienter gestaltet, und somit die Qualität der Dienstleistung verbessert werden. Der Prozess muss allerdings flexibel genug gestaltet sein, um den täglichen Problemen, die sich rund um eine Veranstaltung auftun, nicht im Wege zu stehen. Betrachtet werden Versammlungsstätten die unter die Versammlungsstättenverordnung fallen und ein Fassungsvermögen von 5000 Personen nicht übersteigen. Nicht betrachtet werden Versammlungsstätten, wie Tagungs- und Konferenzräume. Im Vorfeld soll es eine Umfrage in der Branche geben, um den aktuellen Stand in Bezug auf das Qualitätsbewusstsein in der Branche in Erfahrung zu bringen. Die Erkenntnisse aus der Umfrage sollen in die Erstellung des QM Prozesses mit einfließen. Des Weiteren soll in der Masterarbeit allgemein auf die Entstehung des Qualitätswesens eingegangen werden und verschiedene Modelle untersucht werden. Dies geschieht unter dem Augenmerk der möglichen Verwendbarkeit für die Veranstaltungsbranche. Außerdem soll auf die aktuellen Normen eingegangen werden. Betrachtet werden unter anderem die ISO 9001:2008 und ISO 9004:2009 mit den dazugehörigen technischen Spezifikationen. Dabei soll auch beispielhaft der Aufbau eines QM Systems skizziert werden.